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Radeln auf dem Todesstreifen: Der Berliner Mauerweg mit 5 Gehörlosen

Vom 31.07. bis 4.08.2023 waren 5 gehörlosen Radler*in aus Lübeck, Hamburg, Oldenburg und Kiel mit eigenen Fahrräder in Berlin gewesen. Am 1. Tag nach der Hotelzimmer-Verteilung begann der Stadtbummel mit Kaffeetrinken und dem Besuch im Mauermuseum am Checkpoint Charlie. Dort erzählen die Exponate über erfolgreiche oder gescheiterte Fluchten, schlimme Geschichte. Am 2. Tag begann der Start vom Brandenburger Tor zum Berliner Mauerweg. Am Anfang war der Weg mit Asphalt, danach mit Sand uneben und holperig, aber führt durch romantische Wälder, weitläufige Felder und malerische Wiesen, vorbei an den Kirschbäumen,  hübschen Flüssen und idyllischen Seen. Die Gruppe sah die Gedenktafeln zu den tödlichen Fluchten und auch zugedeckten Fluchttunneln, eine sehr traurige Geschichte. Viele Flüchtlinge wurden an der Mauer an der Havel erschossen, darunter auch 2 Kinder im Alter von 10 und 12 Jahren. Das Mauerstück maß 3,60 m hoch und 1,20 m breit. Entlang der Glienicker Brücke vorbei (bekannt durch den Agenten- und Spion-Austausch im Kalten Krieg) zum Babelsberger Schloss, früher bekannte Filmstudio, zur Wannsee-Fähre nach Kladow, mit wunderschöner Aussicht, dann nach Spandau. Am 3. Tag war die Radtour von Spandau über die Bernauer Strasse, dort wurden auch mehrere Fluchttunnel gegraben und Besucherzentrum Gedenkstätte Berliner Mauer. Wegen Mauerbau mussten viele Gräber woanders verlegt werden und die Versöhnungskirche gesprengt. 11 Jahre nach dem Mauerfall wurde auf derselben Stelle ein neues Gottesdiensthaus eingeweiht. Die Gruppe hat an drei Tagen zusammen 192 km über den Mauerweg geradelt, ein sehr schönes und abenteuerliches Erlebnis, Dank an Michael für seine Idee.

Bericht und Fotos: Karin Mittmann

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